„Lieber Uwe,
mit Deiner letzten Ausgabe „Der Schachfreund, Nr. 52“ hast Du Dich nach dreizehn arbeitsaufwändigen Jahren von der schachlich-literarischen Bühne zurückgezogen und Dir insgesamt ein virtuelles Denkmal gesetzt, wenn auch nur die Insider erkennen können, wer der Verfasser dieser Zeitung war. Ich erinnere mich noch gut an die erste Ausgabe, die ich voller Freude über das Wiederbeleben unserer Vereinszeitung gelesen und an Christian Zickelbein zur Kenntnis weitergeleitet habe. Nach dem Motto: Die Schachfreunde Sasel können wieder Vereinszeitung! Dieser äußerte sich damals sehr anerkennend und endete mit der ungefähren Frage (kein Zitat): Wird dieses Niveau und der Umfang auch bei den Folgeausgaben zu halten sein? Diese Frage ist, wie die Leser unserer homepage entnehmen können, mehr als hinreichend beantwortet. Wir haben keine Besucherzähler, ich bin mir aber trotzdem sicher, dass sich Deine Berichterstattung über das Vereinsleben immer großer Beliebtheit erfreute. Du hast, nicht immer erfolgreich (was nicht Dein Verschulden ist!) zu einer regen Berichterstattung animiert und jeder kann sich angesprochen fühlen, der diese gute Möglichkeit nicht wahrgenommen hat. Meine sehr positive Wahrnehmung war, dass Du die eingereichten Berichte im genauen Wortlaut veröffentlich hast und nicht der Chefredakteur das letzte Wort hatte. Insofern haben wir jetzt in der Gesamtheit der Beiträge ein schönes Tagebuch, in dem ich immer wieder gern stöbere. Daneben waren und sind (weil zeitlos) Deine Beiträge (um nur einige wiederkehrende Themen zu nehmen) zu Kunst und Kultur sehr lesenswert. Als kritischer Geist hast Du auch hin und wieder Mängel, z.B. bei Turnierabläufen aufgezeigt, aber auch gleichzeitig Verbesserungsvorschläge benannt und Anregungen gegeben, die diskutiert und zum Teil umgesetzt worden sind. Kleine Zuspitzungen sind das „Recht der vierten Gewalt“ und gehören als solche zum demokratischen Grundverständnis. Die gesetzten Fußstapfen sind jetzt so groß, dass der Vorstand Mühe hat, einen interessierten Nachfolger oder Nachfolgerin zu finden.
Wir bedanken uns sehr herzlich für die geleistete Arbeit und werden diese auch entsprechend auf der nächsten Mitgliederversammlung würdigen.
Für den Vorstand der Schachfreunde Sasel
Frank Tobianski“
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Uwe führt in dieser 52. Ausgabe in der Rubrik- In eigener Sache Der Schachfreund aus:
„Der Schachfreund war stets als DreiMonatsVereinsTagebuch gedacht. Und da muss man dem
Vorstand ein großes Lob aussprechen, dass dieser Schachfreund wie in den vergangenen
Jahren tagebuchmäßig das Jahr 2022 abschließen kann. Auch die drei Partien der
Vereinsmeisterschaft klassisch, die noch ausstanden, sind mittlerweile gespielt. Die Tabelle (S.11)
darf sich somit SchlussTabelle nennen. Auch ein Zeichen der Normalisierung, wurde doch die letzte
Runde der Vereinsmeisterschaft 2020 (klassisch) erst am 26. Oktober 2021(!) gespielt (mit nur 10
Teilnehmern), die letzte Runde der VM 2021 auch erst am 16. August 2022 (und sogar mit einer
Unterbrechung nach Runde 2 im Januar 2022, aber immerhin schon 26 Teilnehmern).
Aber: Der 52.Schachfreund soll nun, wie auf der Mitgliederversammlung im September 2021
schon für den 50. angekündigt, tatsächlich der letzte sein – auch wenn sich immer noch kein
Nachfolger gefunden hat. Zwischen dem letzten Schach am Markt (Dezember 2008) von Erwin
Koch und dem ersten Schachfreund (März 2010) vergingen ja auch einige Monate.
Vielleicht kann man diesen letzten Schachfreund als eine Form dessen sehen, was die Biologen
als Angstblüte bezeichnen (78 Seiten hat es noch nie gegeben). Und um ein auch schachlich
nachvollziehbares Ende anzubieten, sind die Schachaufgaben am Schluss diesmal keine Matt-1-2-
etc.-Aufgaben (insgesamt waren es 1377), sondern Endspiele – ganz am Schluss Bauernendspiele
mit immer weniger Bauern…
Und sollte es doch weiterhin ein VereinsTagebuch in welcher Form und mit welchem, welchen
Namen auch immer geben, dann muss diese Aufgabe ja niemand alleine stemmen. Tageszeitungen
haben ja auch verschiedene Ressorts für die jeweils andere Journalisten zuständig sind. Dann würde
z.B. die Jugendsparte auch einen breiteren Raum einnehmen können.“
Zu Der Schachfreund Ausgabe 52.2
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